KU Germany – Shochu Geiko 2019
Alles wie immer aber eben doch einmalig. Jedes Jahr aufs neue geht es für diese eine Woche im Jahr an den Frauensee in Brandenburg. Immer wieder neu motiviert man sich oder fiebert darauf hin, weiß man um die Anstrengungen im voraus und auch um den Lernzuwachs den eine solche Woche unbestreitbar mit sich bringt, auch wenn es jedes Jahr zu 80% die gleichen Inhalte sind … und doch kann man eben nicht zweimal in den gleichen Fluss steigen, denn alles fließt – panta rhei (altgriechisch: πάντα ῥεῖ). So würde es ein im westlichen Kulturkreis sozialisierter Mensch mit Wissen um Heraklit und seine Überlieferung durch Platon und verschiedene Kommentatoren wohl ausdrücken.
Das diesjährige Sommercamp stand unter eben diesem Motto der Unwiederholbarkeit eines Ereignisses, der Einmaligkeit von Begegnungen, der Einzigartigkeit des Momentes, den es zu gestalten oder anzunehmen gilt, denn er kehrt nicht zurück, bietet keinen zweiten Versuch. Natürlich hat das ganze ein japanische Entsprechung, denn was denkbar ist wird mehrmals gedacht und an verschiedenen Orten – früher oder später. Das ist zunächst überraschend (und stimmt auch nicht so allgemein wie es jetzt hier steht), aber wenn auch in verschiedenen Denkrahmen ähnliche oder gleiche Einsichten formuliert werden, dann handelt es sich meist um etwas bedeutungsvolles, die menschliche Existenz an sich betreffendes, die kulturellen Gegebenheiten transzendierendes. So scheinbar auch hier. Jedenfalls heißt es auf japanisch Ichi-go ichi-e (一期一会), was sich mit “eine Zeit, ein Treffen” übersetzen lässt.
Nichts illustriert die Vergänglichkeit des Momentes, den Fluss, die Gerichtetheit des Zeitverlaufs, die Unwiedeholbarkeit eines Momentes so bildgewaltig wie die japanische Kirschblüte (ersatzweise tut es auch die mallorquinische Mandelblüte oder eine Baumblüte auf einer einheimischen Obsplantage). Hier gilt: “viel hilft viel” und gerade die Menge an Blütenblättern macht die Sache so gewaltig eindrucksvoll und nicht nur sicht- und riechbar, sondern eben auch dem Tastsinn zugänglich.
Ok, been there, done that, got the t-shirt, das in diesem Jahr maßgeblich von Dinah und Tanja designed wurde und das erläuterte Motto aufgreift.
Es war mein erstes Sommercamp mit Edgar, gab wie immer Nussecken, mal mehr, mal weniger schiefen Gesang zu Anders Gitarrenspiel, Fruchtgummis, die gegen Zahnkronen gewinnen, zu wenig Schlaf, Boxeinheiten mit Felix, morgendliche Bewegungskunst mit Sascha, zu wenige Joggingtage, mal wieder ein Etikette-Gespräch, Shiatsu zum Abschluss, jede Menge Sand, baden im Frauensee, viele Gespräche … und den Ausblick auf das nächste Sommercamp – das irgendwie genauso aber eben doch einzigartig sein wird.
Vielen Dank Tanja, für die jedes Jahr neue gute Organisation!!
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