alles wunderbar in [ ] am 5./6. November 2016
Die Woche war zu lang … von Potsdam nach Dresden nach [ ]. Da sind wir also. Hallo Andrea. Was nu? Training – direkt vom Bhf … Es ging also weiter, wie es begonnen hat. Nur eben mit Karate, was die Sache wiederum entscheidend ändert. Training also am Freitagabend in schummerigem Ambiente … Schmusedojo könnte man meinen. Schmust nur keiner. Alle am Start und jeder voll dabei. Das ist schon mal gut … wirklich anstrengend wurde es nicht, aber das WE ist ja auch noch lang. Nyumon und ein paar Spielereien … TanJan sind auch da … sonst nur Einheimische aus [ ]. Läuft alles, ein paar Nachlässigkeiten oder Eingespieltheiten, die sich wohl einstellen, wenn man ständig nur in der eigenen Dunstwolke wandelt … aber alles auf’m Weg …
Ab in die WunderBar – wirklich wunderbar, vor allem gegen Ende, ohne Fußball und entsprechendes Publikum, mit dem richtigen Wein und einem gefüllten Magen.
Am nächsten Morgen 11:00 Uhr (Yeah, Luxus!). Ich sitz noch im Auto … Störungen im Betriebsablauf nennt man das bei der Deutschen Bahn, die scheinbar erklärende, eigentlich nur umschreibende Wendung für VERSPÄTUNG. Schließlich sind wir da, die Halle ist warm. (Yippieh!! Ich wäre natürlich vorbereitet gewesen!) Auf dem Programm stehen nyumon und nepai – anspruchsvoll, aber Ausrichter sollen ja auch was von so einem Seminar haben 😉
Angefangen haben wir mit heishu-waza. Details, sitzen hier und da und überall und warten eingesammelt zu werden. Für einige geht es aber auch zunächst einmal um den Ablauf. Es sind ein paar neue Gesichter dabei und einige die ich schon so lange nicht mehr gesehen habe, dass ich sie tatsächlich vergessen hatte. Erfrischend.
Wo also anfangen, bei der Varianz an Vorwissen … naja, am Anfang …
Kata ist die geometrische Konfiguration von Solorepräsentationen von Verteidigungsprinzipien gegen gewöhnliche (zivil, waffenlos, 1:1) Angriffe.
Easy, isn’t it? Nun ja, vielleicht retrospektiv. Genau genommen ist der Satz wohl das Ende, die formulierte Einsicht und ganz und gar nicht der lernende Anfang. Man müsse ihn daher anders formulieren, greifbarer, damit er verstanden werden könne … so könnte man einwenden … Nee, muss man nicht. Man darf ihn unverstanden verstanden glauben, man darf sich an ihm stoßen und abarbeiten müssen und man darf ihn irgendwann (von mir aus auch gleich) als trivial und schon immer gewusst zur Seite schieben. Vermutlich wird er (oder wenigstens die an ihm hängenden Implikationen) nicht beim ersten mal verstanden, aber das schnelle Verstehen ist kein Qualitätsmerkmal. Schnelle Erfolge sind gut für Bewegungslernen beim Sport, für Motivation (auch) beim Sport etc. Sie sind sogar schädlich für das eigentliche Lernen, das immer die Arbeit an einem widerständigen Gegenstand braucht, nicht dessen perfekte (was auch immer das sei) Didaktisierung – ganz gleich, ob es sich um eine Bewegung, einen Satz, ein Gefühl, ein Haltung oder sonst irgendetwas handelt. Weit verbreitet ist diese Sicht – auch in der Kampfkunst – allerdings nicht. Na und? Ein kluger Mensch hat mal Adorno zitiert: “denn wahr ist nur was nicht in diese Welt passt”.
cut.
Und dann hab ich doch noch einen coolen Satz über die HAPV-Theorie gehört. Sie bereite nicht auf SV-Szenarien vor. Da muss jemand ganz geniales am Werk gewesen sein; den kannte ich jedenfalls noch nicht. Hat eigentlich schon mal jemand versucht, deinen Nagel mit einem Dosenöffner aus der Wand zu ziehen? Klappt nicht? Sch… Dosenöffner! Nein im Ernst, falls noch jemand da draußen mit der Vorstellung durch die Gegend läuft, dass die HAPV-Theorie für die Vorbereitung auf SV erdacht wurde: Das ist eine Sackgasse. Am Ende der Sackgasse steht ein Schild auf dem steht: “Passt nicht!” Theorien sind Entwicklungen von Menschen, die einen Zweck erfüllen und in der Regel Beobachtungen, Zusammenhänge, Begriffe so miteinander in Beziehung setzen, dass widerspruchsfreie und in gewisser Weise hierarchische Aussagen entstehen. Ihre Qualität (die der Theorie A) ist aber immer nur im Rahmen ihres Gültigkeitsbereichs bestimmbar. Außerhalb desselben, kann es eine Theorie B geben die besser im Sinne von umfänglicher ist als A, weil sie alles erklärt was A erklärt und noch mehr. Wenn aber eine Theorie C einen anderen Gegenstandsbereich hat, dann sind A und C nicht (wirklich) vergleichbar. Der Fall liegt hier vor (sofern jemand eine Theorie C formuliert), denn die HAPV-Theorie war nie dazu gedacht, um auf SV vorzubereiten.
Danke [ ]. Schön Martin und Marc nach längerer Zeit mal wieder und bei bester Karatefähigkeit zu sehen 😉 Schön auch zu sehen, dass es bei Tim Kevin und Matze voran geht und dass alle am Ball bleiben. Danke für die Einladung und die ganze Orga an das Bielefelder KU dojo! Last but not least: Danke Andrea!
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